Rückblick Kölner Therapietage 2006

Rückblick Kölner Therapietage 2006 Am 3. Oktober gingen die viertägigen „Kölner Therapietage 2006” zu Ende. Vier mal nacheinander zehn Stunden konzentrierte Arbeit - das hat geschlaucht. Aber das war auch nützlich und hat Spaß gemacht. Ich habe viel kollegialen Austausch erlebt, sowohl in den Workshops als auch während der Pausen und abends. Die Idee der „Begegnung der verschiedenen Schulrichtungen und Therapieverfahren“ wurde theoretisch begründet, und sie fand auch immer wieder statt.

Im Seminar über Essstörungen hatte ich keinen Erfolg eine magersüchtige Patientin zu motivieren. Aber danach gelangte ich in einen Workshop ‚Provokative Strategien’, in dem ich merkte: so könnte es klappen mit der Motivation. Kurz darauf hörte ich die Schlussfolgerung aus den Ergebnissen der neuesten Therapiewirksamkeitsstudie: „Wichtiger als das Therapieverfahren ist erstens die Beziehung des Therapeuten zum Patienten und zweitens die Überzeugtheit des Therapeuten von seiner Methode.” Und wo bleiben die störungsspezifischen Techniken? Wieso soll ich mich noch anstrengen, neue Therapiemethoden zu lernen? Später saß ich im Workshop ‚Schematherapie’, wo ich dachte: „das ist doch eine wunderbare Methode, wie ich meine Therapietätigkeit effektiver machen kann.“ Und so ging es weiter von Workshop zu Workshop: das kann ich gut gebrauchen, und das auch, und das auch noch. Aber ziemlich bald: Hilfe, ich kann nichts mehr aufnehmen! Dabei wollte ich unbedingt noch viel lernen über Körpertherapie, Hypnotherapie, Emotionstraining, und und …

Von vielen Teilnehmern wurde die „gute Organisation“ gelobt. Und tatsächlich lief es wieder ziemlich perfekt und unauffällig – dank der eingespielten Helferinnen und Helfer. Inzwischen hat sich auch herumgesprochen, warum jeder Vortrag und jeder Workshop „belastet“ werden muss mit auszufüllenden Papieren und Teilnahmebescheinigungen. (Aufgrund dieser „Einzelnachweise“ sind doppelt so viele Akkreditierungspunkte von der Psychotherapeutenkammer möglich.)

Gibt es also nichts zu kritisieren und zu bemeckern? Doch: etliche Kleinigkeiten, die wir uns aufgeschrieben haben, und die wir verändern wollen. Also dann: auf Wiedersehen im nächsten Jahr - vom ersten bis vierten November!